Wir haben uns die Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung zu einem Flugblatt angesehen, das vor 35 Jahren an einem bayerischen Gymnasium aufgetaucht ist und mit dem stellv. Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger in Verbindung gebracht wird. Dazu gibt es u.a. einen Kommentar beim Deutschlandradio (Manuskript nachfolgend). Eine textliche Einschätzung mit umfangreicher Materialsammlung liegt im Medienblog SpiegelKritik vor: „Medienkritik zur Berichterstattung über Aiwangers Flugblatt aus Jugendtagen„.
Red
Politiker – Muss sich Linkssein im Lebensstil ausdrücken?
Als kürzlich die aktualisierten Angaben zu Nebeneinkünften der Bundestagsabgeordneten veröffentlicht wurden, galt das Medieninteresse vor allem einer Politikerin: Sahra Wagenknecht. Die Frage, wenigstens zwischen den Zeilen, lautete: Kann jemand, der für ein Buch 720.000 Euro und für einen einzelnen Vortrag – ausgerechnet bei einem Schweizer Vermögensverwalter – 10.000 Euro Honorar erhält, linke Politik vertreten? Oder ist das Verrat an den eigenen Idealen?
Wer will was von wem wozu? – Demokratische Aushandlungsprozesse neu denken
Vorletzte Woche verhängte Schleswig-Holstein eine Haushaltssperre. Denn nach neuster Steuerschätzung fehlen dieses Jahr 400 Millionen Euro, nächstes Jahr sogar 600 Millionen. Doch prompt protestierten Gewerkschaften, Sozialverbände und Opposition gegen den Sparkurs. Was sie allerdings nicht sagten: von wo das fehlende Geld kommen soll, konkret: wem sie es aus der Tasche ziehen wollen.
Demokratiereform: „Wir brauchen die Drohmacht der Bürger“
Aus einem für den Podcast ?Macht:Los! geführten Gespräch mit Prof. Andreas Urs Sommer zu seinem Buch „Eine Demokratie für das 21. Jahrhundert“ ist eine Interviewfassung entstanden, die nun im Freitag veröffentlicht wurde (Ausgabe 22 vom 1. Juni 2023, Seite 14): „Wir brauchen die Drohmacht der Bürger„.
Herkunftsnennung von Tätern und Verdächtigen in der Verbrechensberichterstattung
Kurz vor Silvester erschien in der führenden Fachzeitschrift Publizistik online eine „Handreichung zur Reflexion für Journalist:innen und Kommunikationsverantwortliche der Sicherheitsbehörden und der Justiz“ zur „Herkunftsnennung von Täter:innen und Verdächtigen in der Verbrechensberichterstattung“. Herausgegeben wurde sie von den Professoren Christoph Klimmt, Hans-Bernd Brosius, Hannah Schmid-Petri, Tanjev Schultz und Gerhard Vowe sowie der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Anja Dittrich.
Anlässlich der Debatte um „Silvester-Krawalle“ vor allem in Berlin ist zur Frage der Herkunftsnennung beschäftigt sich ein Beitrag in zwei Teilen mit dem journalistisch-redaktionellen Umgang der Empfehlungen dieser Handreichung und den Regeln des Deutschen Presserats.