Zum Beitrag „Qualitätsdefizite im Medizin- und Gesundheitsjournalismus – Eine explorative Fallsammlung mit Schwerpunkt Covid-19 und Corona-Pandemie“ (Journalistik 7 (3-4: 327-351) gibt es hier die Datei mit Links zu den verwendeten Belegen sowie Anmerkungen und Ergänzungen: Belege_Qualitätsdefizite im Medizinjournalismus (pdf)
Die wesentlich umfangreichere Fallsammlung (rund 200 Seiten) ist auf Researchgate veröffentlicht: „Qualitätsdefizite im Corona-Journalismus„, zu der es auch eine – allerdings per Computer erstellte – englische Version gibt.
Eine wichtige Frage, die in dem Beitrag aus Platzgründen nicht mehr angesprochen werden konnte, ist die nach der Rolle journalistischer Medienkritik für die Qualitätsverbesserung. Im ersten Jahr der Corona-Pandemie gab es dazu einen kleinen Dialog, ebenfalls in der Journalistik:
a) Desinfektionsjournalismus – Die Corona-Berichterstattung ist kein Leuchtturm der Orientierung. Von Timo Rieg (englische Version)
b) Ungerechte Medienkritik – Die Corona-Krise ist kein Beispiel für das Versagen, sondern für den Wert des Journalismus. Von Tanjev Schultz (englische Version)
c) Vernachlässigte Medienkritik. Von Timo Rieg (englische Version)
Anmerkungen und Ergänzungen des Autors zum Beitrag „Qualitätsdefizite im Medizin- und Gesundheitsjournalismus“
a) In der redaktionellen Schlussredaktion ist eine Fußnote gestrichen worden, die mir jedoch im Hinblick auf die formulierten Qualitätsansprüche wichtig ist: Der emeritierte Journalistik-Professor Stephan Ruß-Mohl schreibt sich wg. der internationalen Zitierung seit langem als Autor selbst mit Doppel-S, wie er mir persönlich bestätigt hat, weshalb ich dies so übernommen habe.
b) Zur Fußnote 7 (Seite 101): Nachdem inzwischen KI-generierte Audio-Podcasts sogar bei den großen Vollprogrammen angekommen sind, wird die Frage nach Authentizität einstweilen doch schneller zu stellen sein, bis es irgendwelche sicheren Erkennungsverfahren gibt.
c) RKI-Protokolle bzw. RKI-Files (Seite 111): Die ungeschwärzt geleakten Dokumente gibt es hier, Aufbereitung von Bastian Barucker. „weitestgehend ohne Schwärzung“ beim RKI selbst. Eine Suchfunktion, die auch die Bund-Länder-Konferenzen und den Krisenstab im Kanzleramt berücksichtigen kann, gibt es hier.
d) Zur Unterscheidung von Tatsachen und Meinungen
Markus Feldenkirchen schrieb im Spiegel:
„Damals gab es wissenschaftliche Hinweise darauf, dass Ungeimpfte verstärkt zum Infektionsgeschehen beitragen. Man muss nur sagen: Sie haben sich nicht wirklich bestätigt. Das ist das Wesen der Wissenschaft, man muss ständig bereit sein, sich selbst zu korrigieren.“
„Hinweise“ sind Tatsachen, was daraus gemacht wurde, waren weitere Tatsachenvermutungen, darauf gründende Meinungen und draus resultierende Handlungen. „Nicht bestätigt“ haben sich daher einige Tatsachenannahmen. Zum Thema ausführlich im bereits zitierten Artikel: „Tatsachen und Meinungen – Ein Differenzierungsvorschlag„.
Bibliografische Angaben
Timo Rieg: Qualitätsdefizite im Medizin- und Gesundheitsjournalismus. Eine explorative Fallsammlung mit Schwerpunkt Covid-19 und Corona-Pandemie. In: Journalistik. Zeitschrift für Journalismusforschung, 3/4, 2024, 7. Jg., S. 327-351. DOI: 10.1453/2569-152X-3/42024-14634-de
Timo Rieg: Quality deficits in medical and health journalism. An explorative collection of cases focusing on Covid-19 and the coronavirus pandemic. In: Journalism Research, Vol. 7 (3/4), 2024, pp. 310-333. DOI: 10.1453/2569-152X-3/42024-14655-en